Herzlich willkommen!


Der Bau dieses irischen Fischerbootes ist ein Projekt der Aktivierungstherapie der Entzugsstation 517 des Anton Proksch Institutes Wien.





Hier können sie die einzelnen Arbeitsschritte und
den aktuellen Zustand unseres Currachs mitverfolgen!



Freitag, 28. Mai 2010

Freitag, 28. Mai



Es Geht voran!

Die Leute haben sich eingearbeitet und werden immer selbständiger. Einzelne Teams haben sich schon bewährt, wie z. B das Heck-Team. 
Neu Angekommene werden von Erfahreneren eingeführt. Einige haben sehr mit ihren Entzugserscheinungen zu kämpfen und es ist schwierig ihnen eine Aufgabe zu geben, mit der sie sich ablenken können.

Ich habe heute die mallen-artige Konstruktion berechnet, über die die Spanten gebogen werden müssen.
Ausserdem war ich bei Frankie in der Tischlerei des Haupthauses 
( Anton Proksch Institut ) und er wird mir bis Dienstag zwei große Spezial-Keile an der Bandsäge fertigen, die wir für den Bug brauchen.


Mittwoch, 26. Mai 2010

Mittwoch, 26. Mai

Das Haus ist wieder einigermaßen gut belegt, daher teilen wir die Patienten in mehrere Gruppen auf: Kochen, Garten und Bootsbau.

Einer der Neuen ist ein Schreiner! Und noch besser: Er freut sich beim Bootsbau mit machen zu können. Was ja nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Wir gehen heute die Bögen des Bugs an, zeichnen die Kurven auf den breiten Lärchenbrettern an und sägen sie aus.
Die Sitzbänke werden fertig geschnitten, geschliffen, verleimt und verschraubt. Zwei sehr gut eingearbeitete Patienten passen das Heck so genau ein, dass das Zuschauen eine reine Freude ist.

Zum ersten Mal liegen uns die Form und die wahre Größe des Bootes vor Augen und einige, die sich das zuvor so noch nicht vorstellen konnten, geraten ins Schwärmen.
 


Norbert kümmert sich um die Patienten, die sich mit dem Entzug heute besonders plagen. Er Topft mit ihnen kleine Nussbäumchen (vielleicht für zukünftige Bootsprojekte?) ein, besät Beete und pflanzt ein Gebüsch.

Dienstag, 25. Mai 2010

Sägewerk-Special!

 


Drei API-Spezialisten im Sägewerk bei der Holzauswahl (Eiche, Lärche und Fichte) und an der Kreissäge.

Mittwoch, 19. Mai




Nach einigen Abbrüchen ist die Gruppe ganz schön geschrumpft. Einige Sub-Spannungen scheinen sich gelöst zu haben, die Leute sind entspannt und arbeitswillig. Wir haben uns vorgenommen, einen entscheidenden Schritt anzugehen und die bisher unzusammenhängenden Teile des Double-Gunwales (Doppeltes Dollbord, das Rückrad des Currachs) zusammen zu fügen. Jetzt sind wir, was die Patientenschaft anbelangt, in der zweiten Generation angekommen. Daher erkläre ich noch einmal in ganz kurzer Form der gesamten Gruppe unser Bootsprojekt. Mich wundert es, dass die Frage nach einem eventuellen Namen noch nicht aufgekommen ist - aber das soll jetzt nur mal so am rand erwähnt werden.
Es ist schwierig, allen eine sinnvolle Arbeit zuzuteilen, da zu viele Patienten und Patientinnen gleichzeitig etwas tun wollen. 
Ein heftiger Regen hindert uns daran, auch noch die hinterste Sitzbank und deren "Rückenlehne" ein zu bauen.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Mittwoch, 12. Mai



Nach dem Donnerwetter
Norbert und ich holen am Morgen das restliche Holz aus dem Sägewerk.
Es gibt einige Probleme im Haus bezüglich der Einhaltung von Strukturen. Momentan haben wir einen sehr niedrigen Altersdurchschnitt und man hat ein bisschen den Eindruck in einem Jugendheim zu sein.
Wir nehmen die Patienten gehörig ins Gebet und sind heute recht streng. Es wirkt und wirklich jeder macht etwas: Eine Gruppe kocht, zwei feilen die Sattelstücke der "Rudergabeln" welche bei einem Currach lediglich aus Rundhölzern bestehen, zwei Schleifen alles, was ihnen vor den Bandschleifer kommt, glatt, einer kümmert sich um den besonders anspruchsvollen Bereich der Rückbank. Zwei verleimen und verkeilen die Sprossen am Dollbord, einer bohrt und feilt an den Sattelstücken, dass die Rundhölzer (Besenstielstücke) reinpassen und einer fotografiert. Die Boccia-Bahn wird mit einer Schnur bespannt, dass sie beim nächsten Mal als Richt-Ebene zum (...äh...) genauen verbinden der kompletten oberen Holzkonstruktion (double-gunwale) benutzt werden kann. Wieder wollen die Leute über die Therapiezeit hinaus arbeiten.

Dienstag, 11. Mai 2010

Dienstag, 11. Mai



Viel getüftelt

Heute basteln wir am "Hinterteil" des Bootes herum, die unteren Teile des Dollbordes werden verdübelt, die restlichen Sprossen werden fertig und ein Teil des Buges wird unter Zuhilfenahme einer 7,64m langen Schnur, die als Radius fungiert, auf ein Lärchenbrett angerissen. (Hab ich leider nicht fotografiert,  die Bilder davon werde ich morgen nachstellen müssen - ;-))
Jetzt, wo wir die Ausmaße des Currachs langsam vor Augen haben, beginnen wir uns Sorgen zu machen, ob die Laube groß genug ist. Und: werden wir es schaffen, das Ding aus dem Haus zu tragen?
Die Zahl der Mitarbeiter ist überschaubar, aber die Motivation ist  groß.

Montag, 10. Mai 2010

Freitag, 7. Mai



Begeisterung im Rythmus
Die Leute sind heute sehr stark motiviert, ordnen sich selbst in Teams, die die einzelnen Arbeitsschritte durchführen. In einem regelrechten Arbeitstakt stellen wir mal besser, mal schlechter, insgesamt 12 fertige und 7 angefangene Sprossen her. Die Patienten bitten mich, länger arbeiten zu dürfen (!) und so dauert heute die Aktivierungstherapie 1,5 Stunden länger!!! Es wird viel über Boote geredet.
Die beiden 4m langen geraden Teile des Dollbords können heute zusammengesteckt werden. Damit haben wir einen großen Arbeitsschritt beenden können. Wir sind alle sehr zufrieden.

Mittwoch, 5. Mai


4 Bretter und 23 Löcher
Einer der motiviertesten Bootsbau- Helfer ist am Morgen wegen heftiger Verstöße gegen die Stationsordnung hinausgeworfen worden. Die Patienten werden heute in eine Koch- und eine Bootsbau- Gruppe aufgeteilt. Norbert ist bei einer Diensteinteilung, so dass ich mit 10 Leuten in der engen Hütte arbeiten soll. Ein paar verdrücken sich unter Vorwänden ins Haus, was mir in diesem speziellen Fall recht ist, kann ich so doch etwas intensiver mit den Verbliebenen arbeiten. Während drei die Bretter mit dem Bandschleifer glätten, messen andere die Punkte für die Sprossen des Dollbords ab. Am Ende sind die 30mm- Löcher bis auf ein Vergessenes gebohrt. Ich bin froh, dass diese große Schwelle des Arbeitsanfangs überwunden ist.

Dienstag, 4. Mai 2010



Die Crew und die Werft
Nach einer anderthalb monatigen Vorbereitungszeit sind alle Pläne durchgerechnet und die Materialien und Werkzeuge besorgt.
In der vorigen Woche haben wir die "Gartenlaube" der Station - eine Art Schuppen- so gut es ging entrümpelt. Sie soll in den nächsten Wochen unsere Bootswerft sein.
Jetzt kommt das schwierigste:
Wir müssen die Patienten für das Projekt gewinnen!
Mein Kollege Norbert und ich präsentieren den Patienten unser Vorhaben. Die Stimmung ist wegen zwei Abbrüchen am Morgen recht mies, trotzdem sind die meisten sehr begeistert und würden am liebsten sofort mit der Arbeit beginnen. Damit sich das Gehörte und der Überschwang ein wenig setzen können, gehen wir eine Runde Spazieren.
Bei der anschließenden Materialbeschau finden sich tatsächlich nur noch drei Patienten, die mit in die Werkstatt kommen und ein paar Bretter in die Laube tragen helfen.
Wir stellen die alten Böcke aus der Garage auf und haben so eine art jämmerliche Helling zwischen Zigarettenautomat, Sportgeräten, Rasenmäher und anderen Dingen.