Herzlich willkommen!


Der Bau dieses irischen Fischerbootes ist ein Projekt der Aktivierungstherapie der Entzugsstation 517 des Anton Proksch Institutes Wien.





Hier können sie die einzelnen Arbeitsschritte und
den aktuellen Zustand unseres Currachs mitverfolgen!



„Das ist was Menschliches“ (Ein Patient über das Projekt)

Ein Boot stellt niemand in Frage. Es steht für sich: eine klar definierte Form mit einer eindeutigen Aufgabe und der Einladung, mit an Bord zu kommen.

Im Mai 2010 haben wir in der Aktivierungstherapie mit dem riskanten Unternehmen begonnen, gemeinsam mit den Patienten ein traditionelles irisches Currach zu bauen. Jeder, der die Therapie fortsetzt bzw. danach entlassen und clean ist, wird damit fahren können. An einer Kurzzeitstation solch ein Langzeitprojekt zu starten stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar, kann sich doch niemand sicher sein ob das Unterfangen gelingt bzw. man selbst je Passagier sein wird. Dennoch konnten wir einen beachtlichen Teil der für nur 4-8 Wochen stationär aufgenommenen Patienten für den jeweiligen Bauabschnitt begeistern. 
Manche unserer Patienten kommen mit darstellender kreativer Gestaltung nicht klar. Sie fühlen sich in ihrer momentanen Unfähigkeit sich auszudrücken bloß gestellt oder betrachten solche Tätigkeiten als unnützen Zeitvertreib. Ein Boot jedoch transportiert sowohl Nutzen als auch Sinn. Der handwerklich beschäftigende Anspruch bietet den Patienten eine beruhigende, strukturierende Handhabung mit ursprünglichen Materialien  (Holz, Baumwolle und Bitumen) und Herausforderungen zu individuellen kreativen Lösungsfindungen im Detail. Ohne weltanschauliche Abgehobenheiten kann hier, geschützt innerhalb eines Plans und als Teil einer Gruppe, gewerkt und diskutiert werden. Wenn das, was man gemeinsam herstellt, funktioniert und auch noch schön wird, stärkt das nicht nur das Kollektiv sondern zudem das eigene Selbstwertgefühl.
Die Semantik des Bootbegriffs tut das übrige. Als archetypisches „Ur-Transportmittel“ steht es offen, die eigenen Träume, Sehnsüchte und Gedanken zu tragen. In seiner Einfachheit und Tiefe berührt es alle, unabhängig von Bildung und Intellekt.
Unser Currach wird von der Station 517 wie auch vom Verein „Log In“ zur Therapie und in der Suchtprävention eingesetzt werden und seinen Kurs auf der Donau nehmen.

Klaus Gölz